Penetrationstester (Pentester) Jobs und Jobprofil

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Ein Penetrationstester (Pentester) simuliert gezielte Angriffe auf IT-Systeme, Netzwerke oder Anwendungen, um Sicherheitslücken zu identifizieren und Schwachstellen zu beheben. Sein Ziel ist es, die Sicherheit zu verbessern, bevor echte Angreifer diese Schwachstellen ausnutzen können.

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Was macht ein Penetrationstester (Pentester)?

Ein Penetrationstester (Pentester) hat die Aufgabe, Sicherheitslücken in IT-Systemen, Netzwerken, Anwendungen und physischen Sicherheitsvorkehrungen zu identifizieren, bevor sie von böswilligen Angreifern ausgenutzt werden können. Die Arbeit eines Pentesters umfasst in der Regel mehrere Phasen, die in einem strukturierten Testzyklus durchgeführt werden.

Zu den Hauptaufgaben gehören:

Planung und Aufklärung

In der Planungsphase arbeitet der Pentester eng mit dem Auftraggeber zusammen, um den Umfang und die Ziele des Tests zu definieren. Es wird festgelegt, welche Systeme, Netzwerke oder Anwendungen getestet werden sollen, und welche Methoden und Tools erlaubt sind. Ein wichtiges Element dieser Phase ist die Zustimmung der betroffenen Parteien, da der Test, ohne eine klare Absprache, wie ein echter Angriff wirken könnte.

In der Aufklärungsphase (auch als Reconnaissance oder Footprinting bezeichnet) sammelt der Pentester Informationen über die Zielsysteme. Dazu zählen öffentliche Informationen, Netzwerkstrukturen, verwendete Softwareversionen, Sicherheitsrichtlinien und Mitarbeiterprofile. Diese Daten helfen, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und gezielte Angriffspunkte auszuwählen. Die Aufklärung kann aktiv (direkte Interaktion mit dem Zielsystem) oder passiv (Informationssammlung ohne direkte Interaktion) erfolgen.

Scannen und Analyse

Nachdem der Pentester ausreichend Informationen gesammelt hat, beginnt die Scanning-Phase. Hierbei wird die Zielumgebung auf verwundbare Stellen untersucht. Mithilfe von Tools wie Port-Scannern, Netzwerk-Mapping-Tools und Schwachstellenscannern werden offene Ports, ungesicherte Netzwerke und Schwachstellen in den Systemen aufgedeckt. Ziel ist es, einen Überblick über die Angriffsfläche zu erhalten, die das System für potenzielle Bedrohungen bietet.

Diese Phase kann auch das Testen der Sicherheitskonfigurationen von Webanwendungen, Firewalls und anderer Infrastruktur umfassen. Der Pentester analysiert, wie gut das Netzwerk und die Systeme auf Angriffe vorbereitet sind.

Angriffssimulation (Exploitation)

In dieser Phase versucht der Pentester, die gefundenen Schwachstellen auszunutzen (Exploitation), um unautorisierten Zugang zu Systemen, Daten oder privilegierten Bereichen zu erhalten. Hier wird eine Vielzahl von Angriffsmethoden verwendet, darunter SQL-Injection, Cross-Site-Scripting (XSS), Brute-Force-Attacken, Phishing oder Man-in-the-Middle-Angriffe. Die Aufgabe des Pentesters besteht darin, zu demonstrieren, ob und wie ein Angreifer erfolgreich sein könnte.

Wichtig ist, dass diese Angriffe so durchgeführt werden, dass keine Schäden am System entstehen. Das Ziel ist es nicht, das System lahmzulegen, sondern die Schwachstellen realistisch zu simulieren, um zu zeigen, wie diese ausgenutzt werden könnten.

Post-Exploitation und Analyse

Falls es dem Pentester gelingt, in das System einzudringen, analysiert er, wie tief der Zugriff geht und welche sensiblen Daten oder Bereiche kompromittiert wurden. Diese Phase gibt Einblicke in das Schadenspotenzial eines erfolgreichen Angriffs. Es wird geprüft, wie weitreichend die Kontrolle übernommen werden kann, ob Administratorenrechte erlangt werden und welche Schritte ein echter Angreifer nach einem erfolgreichen Angriff unternehmen könnte.

Das Testen umfasst auch, wie lange ein Angreifer unentdeckt im System bleiben könnte und wie schnell die Sicherheitsvorkehrungen reagieren.

Berichterstattung und Dokumentation

Nach Abschluss der aktiven Tests erstellt der Pentester einen detaillierten Bericht, der alle gefundenen Schwachstellen und die durchgeführten Angriffsmethoden beschreibt. Dieser Bericht enthält neben den technischen Details auch Empfehlungen zur Behebung der Schwachstellen. Der Bericht ist entscheidend, da er den Kunden hilft, das Sicherheitsniveau zu verstehen und Prioritäten für die Behebung von Problemen zu setzen.

Der Bericht ist oft in zwei Teile gegliedert:

  • Technischer Bericht: Detaillierte Informationen zu Schwachstellen, Exploits und empfohlene Gegenmaßnahmen. Dieser ist für das IT-Team des Kunden gedacht.
  • Management-Zusammenfassung: Eine vereinfachte Darstellung der Testergebnisse für nicht-technische Entscheidungsträger, die die Dringlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen verstehen müssen.

Nachtest und Validierung

Nachdem die Schwachstellen behoben wurden, führt der Pentester einen erneuten Test durch, um zu überprüfen, ob die Maßnahmen wirksam waren. Diese Nachtests stellen sicher, dass alle identifizierten Schwachstellen erfolgreich geschlossen wurden und keine neuen Sicherheitslücken durch die vorgenommenen Änderungen entstanden sind.

 

Ein Pentester trägt entscheidend dazu bei, die IT-Sicherheit von Unternehmen zu stärken, indem er die Rolle eines potenziellen Angreifers übernimmt und reale Angriffsszenarien simuliert. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen, Systeme und Netzwerke robuster gegen Cyberattacken zu machen und proaktiv Sicherheitslücken zu schließen.

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Wie wird man Penetrationstester (Pentester)?

Um Penetrationstester (Pentester) zu werden, sind sowohl technische Fähigkeiten als auch ein tiefes Verständnis für IT-Sicherheit notwendig.

Grundlagenbildung

Ein solider Start in der IT ist entscheidend. Oft haben angehende Pentester einen Hintergrund in Informatik, Informationstechnologie oder verwandten Bereichen. Ein Studium ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Es gibt auch Quereinsteiger, die durch Praxis und Weiterbildung in den Beruf kommen.

Wichtige Grundlagen, die beherrscht werden sollten:

  • Netzwerk- und Systemsicherheit: Verständnis von Netzwerktopologien, Protokollen (TCP/IP, HTTP, DNS) und Firewalls.
  • Programmierung: Kenntnisse in Programmiersprachen wie Python, C, C++, oder Skriptsprachen wie Bash sind nützlich. Diese helfen beim Schreiben von eigenen Tools oder Skripten.
  • Betriebssysteme: Umfassendes Wissen über verschiedene Betriebssysteme, insbesondere Linux und Windows, ist wichtig, da Pentester häufig auf beide Systeme treffen.
  • Kryptografie und Sicherheitsprotokolle: Verständnis der grundlegenden Sicherheitsmechanismen und wie diese in der Praxis angewendet werden.

Spezialisierte Schulungen und Zertifizierungen

Eine formelle Ausbildung oder Zertifizierung im Bereich IT-Sicherheit ist ein wertvoller Schritt. Es gibt zahlreiche Kurse und Schulungen, die speziell auf die Tätigkeit als Pentester vorbereiten:

  • CEH (Certified Ethical Hacker): Diese Zertifizierung vermittelt die Grundlagen des ethischen Hackings und zeigt die Vorgehensweise von Hackern und Pentestern.
  • OSCP (Offensive Security Certified Professional): Eine sehr angesehene und praktische Zertifizierung, bei der Teilnehmer echte Systeme hacken müssen. OSCP-Holder haben bewiesen, dass sie Penetrationstests durchführen können.
  • CISSP (Certified Information Systems Security Professional): Diese Zertifizierung ist umfassender und deckt viele Aspekte der IT-Sicherheit ab, eignet sich aber besonders gut für Personen, die ein breiteres Wissen über Sicherheitsthemen aufbauen möchten.
  • GPEN (GIAC Penetration Tester): Diese Zertifizierung von SANS bietet fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Durchführung professioneller Penetrationstests erforderlich sind.

Es gibt auch viele spezialisierte Schulungen in Themen wie Webanwendungen, Netzwerksicherheit oder Malware-Analyse, die helfen, spezifische Fähigkeiten zu vertiefen.

Erfahrung sammeln

Neben formalen Schulungen ist praktische Erfahrung entscheidend. Viele Pentester starten als IT-Sicherheitsspezialisten, Systemadministratoren oder Netzwerkadministratoren. Diese Positionen bieten wertvolle Einblicke in die Funktionsweise von IT-Systemen und deren Schwachstellen.

Praktische Erfahrung kann auch durch die Teilnahme an Capture-the-Flag (CTF)-Wettbewerben gesammelt werden. CTFs bieten simulierte Umgebungen, in denen Hacker ihre Fähigkeiten testen und vertiefen können. Es gibt auch Online-Plattformen wie Hack The Box oder TryHackMe, die Übungsumgebungen und Herausforderungen für angehende Pentester bereitstellen.

Sicherheits- und Pentesting-Tools beherrschen

Ein Pentester muss eine Vielzahl von Tools kennen und einsetzen können

Dazu gehören unter anderem:

  • Nmap: Netzwerk-Scan-Tool zum Aufdecken von offenen Ports und Diensten.
  • Wireshark: Analysewerkzeug für den Netzwerkverkehr.
  • Metasploit: Plattform zum Testen von Schwachstellen und zur Entwicklung von Exploits.
  • Burp Suite: Tool für die Sicherheitsanalyse von Webanwendungen.
  • John the Ripper: Passwort-Cracking-Tool.
  • Aircrack-ng: Tool für das Testen der WLAN-Sicherheit.

Das Beherrschen dieser Tools ist essenziell, um effektiv Sicherheitslücken in Netzwerken und Systemen zu finden.

Ethik und rechtliche Kenntnisse

Ein Pentester muss sich der ethischen und rechtlichen Aspekte seiner Arbeit bewusst sein. Ohne die Einwilligung des Zielunternehmens sind viele der Techniken, die ein Pentester anwendet, illegal. Die Einhaltung ethischer Prinzipien und das Arbeiten unter klar definierten Rahmenbedingungen sind essenziell. Ein verantwortungsvoller Pentester arbeitet immer im Einvernehmen mit seinen Kunden und achtet darauf, keine unnötigen Risiken zu erzeugen.

Berufliche Netzwerke aufbauen

Networking in der IT-Sicherheitsgemeinschaft kann ebenfalls hilfreich sein. Konferenzen Cyber Security Veranstaltungen wie Black Hat, DEFCON, oder lokale Sicherheitsgruppen wie OWASP bieten die Möglichkeit, mit anderen Sicherheitsexperten in Kontakt zu treten, sich über neue Bedrohungen und Techniken auszutauschen und Karrieremöglichkeiten zu entdecken.
7. Auf dem Laufenden bleiben

Da sich die Cyber-Bedrohungslandschaft ständig weiterentwickelt, ist es wichtig, immer über neue Angriffsmethoden, Exploits und Sicherheitstechnologien informiert zu bleiben. Pentester müssen kontinuierlich lernen, um mit den neuesten Sicherheitslücken und Abwehrtechniken Schritt zu halten.

Um Penetrationstester zu werden, ist eine Kombination aus technischer Ausbildung, Zertifizierungen, praktischer Erfahrung und kontinuierlicher Weiterbildung erforderlich. Pentester müssen sowohl technisches Wissen als auch ethisches Verantwortungsbewusstsein mitbringen und bereit sein, ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln, um immer einen Schritt vor den Angreifern zu bleiben.

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Wie viel verdient ein Penetrationstester (Pentester)?

Das Gehalt eines Penetrationstesters (Pentester) kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung, Standort, Unternehmensgröße und Spezialisierung. Im Allgemeinen verdienen Pentester überdurchschnittlich gut, da IT-Sicherheit immer wichtiger wird und qualifizierte Experten gefragt sind.

Ein Junior Pentester mit wenig Berufserfahrung (0–2 Jahre) verdient in der Regel ein Einstiegsgehalt zwischen 45.000 und 60.000 Euro pro Jahr in Deutschland. Das Gehalt kann je nach Unternehmen und Standort (z.B. in Großstädten wie Frankfurt oder München) etwas höher ausfallen.

Mit 3–5 Jahren Erfahrung liegt das Gehalt für Pentester in der Regel zwischen 60.000 und 80.000 Euro pro Jahr. In dieser Phase haben Pentester oft spezialisierte Zertifizierungen (wie OSCP oder CEH) und kennen sich gut mit gängigen Tools und Techniken aus.

Senior Pentester mit mehr als 5 Jahren Berufserfahrung und tiefgehenden Kenntnissen in der IT-Sicherheit verdienen in der Regel zwischen 80.000 und 100.000 Euro pro Jahr. Senior-Pentester übernehmen oft auch Führungsaufgaben oder arbeiten in Beratungsunternehmen, die hochspezialisierte Sicherheitsdienstleistungen anbieten.

Freiberufliche Pentester können je nach Projektdauer und Komplexität sehr unterschiedliche Einnahmen erzielen. Stundensätze für freiberufliche Pentester liegen typischerweise zwischen 80 und 150 Euro pro Stunde. Für besonders anspruchsvolle oder kritische Projekte können die Sätze sogar noch höher ausfallen. Dadurch können erfahrene Freelancer ein Jahresgehalt von 100.000 Euro und mehr erreichen.

Das Gehalt eines Penetrationstesters variiert stark je nach Erfahrung, Qualifikation, Standort und Arbeitsmodell (Festanstellung oder Freiberufler). Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung steigen die Verdienstmöglichkeiten erheblich, und gut ausgebildete Pentester sind in der IT-Branche stark nachgefragt.

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